Köln, April 2025 – Nachhaltigkeit spielt in der heutigen Zeit auch im Tourismus eine immer wichtigere Rolle. Immer mehr Reisende legen Wert auf umweltfreundliche Angebote bei der Urlaubswahl. Von nachhaltiger Gastronomie bis hin zu klimaneutralen Hotels setzen verschiedene Destinationen in den USA innovative Maßnahmen um, um die Umwelt zu schützen. Ein Blick auf einige der spannendsten Projekte:

Washington State: Grüner Landstrom und Wasserschutz
Der Port of Seattle setzt mit grünem Landstrom an allen Kreuzfahrtterminals neue Standards. Kreuzfahrtschiffe können hier ihre Dieselmotoren abschalten und stattdessen Strom aus Wasserkraft nutzen, wodurch diese im Durchschnitt ihre Dieselemissionen um 80 % und CO2-Emissionen um 66 % reduzieren können. Auch Seattles Flughafen agiert zukunftsorientiert: Eine Investition von fünf Milliarden Dollar soll den Seattle-Tacoma International Airport (SEA) u.a. zum umweltfreundlichsten und energieeffizientesten Flughafen Nordamerikas machen. Dafür treibt der Flughafen die Verwendung von erneuerbaren Energien und die Forschung an grünen Flugzeug-Treibstoffen voran. In der Gastronomie wurde Einweg-Plastik endgültig abgeschafft: Nun verwendet der SEA ausschließlich wiederverwendbares oder kompostierbares Geschirr etc. Ein weiteres zukunftsweisendes Projekt in Washington State ist das Salmon-Safe-Programm, das nachhaltige Projekte im urbanen Raum und in der Landwirtschaft zertifiziert, die zum Schutz von Gewässern an der US-Westküste beitragen und damit den Lebensraum von Lachsen bewahren. Voraussetzung ist beispielsweise, dass Farmen nachhaltige Anbaumethoden verwenden und Städte hohe Standards für Wasserschutz erfüllen. Mittlerweile sind in Washingtons Puget Sound und in anderen Ecken des Evergreen State mehr als 100 Farmen, Milchbetriebe und Weingüter zertifiziert.
Neuengland: Vegane Food Hall und Umweltbildung
Der Oyster Trail in Maine führt Reisende zu lokalen Austernfarmen oder -Restaurants. Austern gelten als nachhaltige Aquakultur, da sie u.a. Schadstoffe aus dem Wasser filtern, C02 speichern und die Küsten vor Erosion schützen. Rhode Island hat mit Plant City die weltweit erste vegane Food Hall geschaffen. Die zahlreichen Restaurants, Food-Stände und der kleine Gourmet-Supermarkt bieten eine große Auswahl – von Pizza über Sushi bis hin zu süßem Gebäck. In Connecticut klärt die gemeinnützige Bildungs- und Forschungseinrichtung Project Oceanology über die Bedeutung des marinen Lebensraums und seiner Bewohner auf. Angeboten werden u. a. Seehund-Exkursionen zu den Gewässern des Long Island und Fisher Island Sounds, in denen sich die Meeressäugetiere aufhalten. Massachusetts wiederum bietet mit dem EcoTarium ein interaktives Museum, das Familien spielerisch über Wissenschaft und unsere Natur informiert. Außerdem gibt es einige tierische Bewohner wie Eulen oder Wildkatzen. Auch draußen gibt es für Kinder auf den weitläufigen Grünflächen mit Teichen einiges zu entdecken. Das Woodstock Inn & Resort in Vermont überzeugt mit seinem nachhaltigen Farm-to-Table-Konzept: Hier werden die Speisen aus Zutaten von der hoteleigenen Farm zubereitet. Auf dem Farmgelände können Gäste bei einem Red Barn Dinner ein exklusives 4-Gänge-Menü aus saisonalen, lokalen Zutaten genießen. In New Hampshire nutzt das Glen House Hotel eine eigene Wasserkraftanlage zur Stromerzeugung und Erdwärme zum Beheizen/Kühlen des Gebäudes. Eine weitere umweltfreundliche Maßnahme sind die Aufzüge, die mithilfe regenerativer Technologie Energie zurück in das Stromnetz des Hotels speisen. Eine komplette grüne Reiseroute entlang Neuenglands Naturwundern steht hier zum Download bereit.

Denver: Klimapositives Hotel und Zero-Waste-Restaurant          
Die Hauptstadt Colorados wurde 2019 als erst 11. Stadt weltweit mit der LEED-Platin-Zertifizierung für ihre Nachhaltigkeitsmaßnahmen ausgezeichnet. Denver hat sich das ambitionierte Ziel gesetzt, bis 2030 ausschließlich erneuerbare Energien zu nutzen. Ein Vorzeigeprojekt ist das Populus Hotel, das im Herbst 2024 eröffnete. Das erste klimapositive Hotel der USA besteht aus nachhaltigen Baumaterialien und wird mit 100 % erneuerbaren Energien betrieben. Die einzigartige Fassade mit den augenförmigen Fenstern ist der Rinde der nordamerikanischen Espe nachempfunden. Auch in der Gastronomie setzt Denver neue Maßstäbe: Das Sullivan Scrap Kitchen nutzt lokale, saisonale Bio-Zutaten und verfolgt einen Zero-Waste-Ansatz. Das Restaurant verwertet die Reste des Cateringservices TBD Foods und kreiert daraus innovative Gerichte, z. B. mit einer würzigen Sauce aus fermentierten Paprikaresten. Umweltfreundlichkeit wird auch bei den Beat Box Farms großgeschrieben: In einem Schiffscontainer im Herzen Denvers werden u.a. Kräuter und Salatpflanzen in vertikalen Hydrokulturen angebaut. Diese Anbauform verbraucht 99% weniger Wasser als herkömmlich. Zudem werden keine Pestizide oder Düngemittel eingesetzt. Die Frischwaren werden dann in fünf Restaurants des Unternehmens Edible Beats verwendet. Einen Überblick über alle Einrichtungen, die in Denver Wert auf Nachhaltigkeit legen, gibt es hier.

Colorado: Elektromobilität und nachhaltiges Stargazing Resort
Colorado hat bereits 18 von 26 landschaftlich besonders reizvollen Scenic Byways mit Ladestationen für Elektrofahrzeuge ausgestattet – mehr als jeder andere US-Bundesstaat. Neu hinzugekommen ist der Dinosaur Diamond Scenic & Historic Byway. Zwei Vorzeigestädte sind Aspen und Glenwood Springs, die bereits komplett mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Nachhaltigkeit spielt auch in Colorados Hotellerie eine große Rolle: Das Glenwood Hot Springs Resort nutzt die geothermische Energie des Quellwassers für seine Pools und das Beheizen der Gebäude. Ein weiteres zukunftsweisendes Projekt ist das Kosmos Stargazing Resort and Spa, das im Frühjahr 2025 in der Nähe des Great Sand Dunes National Park, einem zertifizierten International Dark Sky Park (Lichtschutzgebiet), eröffnet. Die luxuriösen, mit einem Teleskop ausgestatteten Villen sind mit Solaranlagen versehen und bestehen aus dem CO2-bindenden Baumaterial Hanfkalk. Das Resort strebt darüber hinaus an, bis 2027 seine gesamte benötigte Energie selbst zu erzeugen und damit vollständig netzautark zu werden.